VORSCHAU
HEIMAT IST PLURAL
Druckgrafik, Malerei, Objekte und Zeichnung von Sirma Kekeç
Sonderausstellung vom 23. März bis 31. Oktober 2024
Sirma Kekeç erforscht in ihren lebhaften Bildwelten Themen zwischen Fremdartigkeit und Fernweh. Bekannte und exotische Figuren, oft mit maritimer Symbolik, bevölkern ihre Traumbilder, die an ein collagiertes Kuriositätenkabinett erinnern. Die Künstlerin experimentiert mit verschiedenen Materialien wie Wattschlick, Textilmarkern auf Schaumstoff und unterschiedlichen Bilduntergründen wie Tapeten und mexikanischem Amate-Papier. Stilmittel wie Druckgrafik, Ritztechniken und Tätowierungen durchziehen ihre Arbeiten wie ein roter Faden.
Kekeçs neuere Arbeiten spannen einen thematischen Bogen zu den historischen Exponaten im Friesen-Museum. Inspiriert von Scrimshaw-Arbeiten der Inuit und Walfänger, konfrontiert sie Porträts historischer Seefahrerinnen mit Abbildungen von Kohlsorten im Tiefdruckverfahren auf Rinderknochen – frei, mutig, unabhängig, radikal. Diese Arbeiten erweitern die männlich geprägte Seefahrtsgeschichte um eine weibliche Perspektive.
Ihre Serie „HEIMAT IST PLURAL“ zeigt kleine Elfenbeinbüsten afrikanischer Frauen in kolonialtypischer Darstellung. Auf ihren Rücken sind Parolen wie „Black Lives Matter“ und „Agent of Change“ eingeritzt – Akteurinnen des Wandels. Diese Arbeiten regen dazu an, komplexen Themen wie Kolonialismus und Exotismus im Kontext der Föhrer Seefahrtsgeschichte im Friesen-Museum mit neuem Blick zu begegnen.
Sirma Kekeç (*1970 in Niedersachsen) lebt und arbeitet in Bremen.