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RÜCKBLICK

KNICKS – GRÜNE ADERN DER KULTURLANDSCHAFT

Fotoausstellung der Marius-Böger-Stiftung

Sonderausstellung vom 25. Juni bis 29. Oktober 2023

Auf 45.000 km Gesamtlänge prägen Knicks das Binnenland Schleswig-Holsteins. Als „lebende Zäune“ gezielt von den Menschen geschaffen, stellen Knicks halbnatürliche Ökosysteme der Kulturlandschaft dar. Sie haben eine herausragende Bedeutung im Naturhaushalt und sind mit ihren Strukturen und Farben im waldarmen Schleswig-Holstein zu allen Jahreszeiten eine ästhetische Bereicherung unserer Landschaft. Die Ausstellung mit Fotographien von Klaus Dürkop und Dr. Henning Thiessen hat die Marius-Böger-Stiftung konzipiert, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Knicklandschaft zu stärken und für ihre Erhaltung zu werben.

ACKER, KNICK UND WIESENRAND

Gemälde von Mathias Meinel

Sonderausstellung vom 25. Juni bis 29. Oktober 2023

Dazu passen thematisch die Gemälde des Hamburger Künstlers Mathias Meinel. Er rückt das vermeintlich Unspektakuläre der vom Menschen geformten Naturlandschaft des 21. Jahrhunderts in den Bildfokus. Vom Wind bewegte Gräser und filigrane Wiesenblumen, abgeerntete Stoppelfelder und Lichtspiele in Pfützen vermitteln sinnliche Eindrücke zwischen Unendlichkeit und Ursprünglichkeit. Matsch und Ackerfurchen zeigen die haptische Qualität der Erde. Meinels Malerei wechselt dabei zwischen zartem, detailliertem Pinselstrich und pastosem Farbauftrag und lässt Betrachter*innen die endlose Weite und Einsamkeit der Landschaft fühlen. Nur einzelne Hinweise wie Strommasten oder entfernte Bauernhöfe lassen die Anwesenheit und den Einfluss von Menschen erahnen.

Nach einer Gruppenausstellung zusammen mit dem Norddeutschen Realisten zum Wyker Seedbadjubiläum 2019 ist Mathias Meinel nun zum ersten Mal mit einer Einzelausstellung im Friesen-Museum zu Gast.

BEGEGNUNG UND DIALOG

Malerei von Frauke Gloyer  Keramik von Kirsten Holm

26. Juni bis 30. Oktober 2022

Zwei nordische Künstlerinnen begegnen sich im Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum: Mit dieser Ausstellung laden wir Sie ein, die künstlerischen Gemeinsamkeiten der nordfriesischen Malerin Frauke Gloyer und der dänischen Keramikerin Kirsten Holm zu entdecken.

Frauke Gloyer aus Galmsbüll in Nordfriesland und Kirsten Holm aus Hinnerup in Mitteljütland trafen sich vor einigen Jahren zum ersten Mal und spürten gleich eine tiefe Verbundenheit. Sie kamen miteinander ins Gespräch, tauschten ihre Gedanken über das Leben, die Natur und die Kunst aus, erörterten und diskutierten. Aus diesem Dialog entwickelte sich 2019 die erste gemeinsame Ausstellung im Atelier von Per Kirkeby beim Kunstfestival auf Læsø auf dem Kirsten Holm den Kulturpreis der Gemeinde Læsø erhielt.

Die beiden Künstlerinnen verbinden eine sensible Interpretation der Natur. In der gemeinsamen Ausstellung treten Bilder und Keramiken miteinander in Dialog und kommunizieren ohne Worte über Grenzen hinweg.

Frauke Gloyer, geb. 1961 in Flensburg, studierte Freie Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Seit 1986 arbeitet sie freischaffend. Ihr anfängliches Atelier in Niebüll/Nordfriesland verlegte sie 2008 in ihr Haus auf dem Deich in Galmsbüll.
Bereits in ihrer Kindheit wurde Frauke Gloyer von Bildern der schleswig-holsteinischen Freilichtmaler um 1900 geprägt und malt genau wie diese gerne in der Natur direkt vor ihrem Bildmotiv. Hier sitzt sie bei jedem Wetter und fängt mit Ölfarben auf Leinwand oder Hartfaserplatten das unvergleichliche Licht und die Stimmungen der nordfriesischen Landschaft ein. Auch aus der Nähe betrachtete Motive sind Bildgegenstände: ihre Tiere, Details der alten Baukultur oder Objekte des täglichen Lebens.

Seit 1994 gehört Frauke Gloyer zur Gruppe der Norddeutschen Realisten, mit denen sie nach der Retrospektive der Gruppe im Landesmuseum Schloss Gottorf 2013 den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft erhielt. Werke von ihr sind in zahlreichen Museen vorhanden.

Kirsten Holm, geb. 1946, ist ebenso wie Frauke Gloyer fasziniert von der Natur. In ihren keramischen Arbeiten geht sie auf Spurensuche nach den vergänglichen Spuren der Natur. Häufig dient der Keramikerin ein Fund aus dem Meer wie beispielsweise eine erodierte Austernschale, ein versteinerter Seeigel oder ein auffälliger Stein als Ausgangspunkt für ihre bis ins Einzelne ausgeklügelte Bearbeitung des Tones. Auf der Drehscheibe entsteht eine Art Krug, der in seiner Oberfläche vielfach behandelt wird. Lineaturen werden von Kirsten Holm als Fortführung von Spuren in ihrem Fundstück genutzt. Um der Farbpalette der Natur so nahe wie möglich zu kommen, mischt sie alle Farbtöne selbst und brennt ihre Werke anschließend in Muffeln, also Behältern, die sie mit sorgfältig ausgewähltem Brennmaterial befüllt. „Mit dieser Brennmethode möchte ich meinen Werken einen zusätzlichen organischen Ausdruck verleihen,“ so die Künstlerin. Zum Schluss wird das Fundstück als ‚Deckel‘ in die keramische Form aufgenommen. Natur und Kunst verbinden sich zu einem Ganzen.

Kirsten Holm hat an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen und ist u.a. vom Statens Kunstfond gefördert worden. Ihre Werke sind u.a. in Dänemarks Keramikmuseum Grimmerhus und im Keramikmuseum Berlin vertreten. 2012 bekam Königin Margrethe zwei ihrer Keramikarbeiten zusammen mit einem Katalog als Geschenk
überreicht, als sie das dänische Keramikmuseum besuchte.

ÜBER DIE INSELN FÖHR UND AMRUM

Gemälde von Susanne Wind

15. Mai bis 31. Oktober 2021

Die Bilder von Susanne Wind sind Balsam für die Seele. Denn es sind Licht, Atmosphäre und die ganz unterschiedlichen jahreszeitlichen Stimmungen auf den Inseln, die ihre Bilder durchdringen.

Susanne Wind hat den Blick für die besten Motive. In den vergangenen zwei Jahren ist die Künstlerin regelmäßig nach Föhr und Amrum gereist, um hier jeden lohnenden Blickwinkel aufzuspüren. Ob eine verschneite Dorfstraße, ein blumenumranktes Gartentor, ein Bohlenweg durch die Dünen oder spielende Kinder am blauen Meer, – jede Momentaufnahme hat durch eine nuancierte Farbwahl ihre ganz eigene Stimmung im Hier und Jetzt. Neben Ausschnitten von Landschaften und Dorfansichten hat die Malerin auch Inseltraditionen wie die Trachten oder das Biikebrennen als Bildmotive ausgewählt.

In ihrem künstlerischen Schaffen verbindet Susanne Wind Pleinairmalerei mit Atelierarbeit, indem sie die Motive zunächst mit ihrer analogen Fotokamera festhält und die Vorlagen später im Atelier malerisch umsetzt. Dabei verwendet die Künstlerin für ihre Malerei ausschließlich Eitempera, Farben, die sie aus Leinöl und Ei selbst herstellt.

Im Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum werden ab dem 16. Mai 2021 rund 70 der auf Föhr und Amrum entstandenen Gemälde von Susanne Wind in unterschiedlichen Formaten ausgestellt.

Susanne Wind, geboren in Hamburg 1965, malte nach dem Studium der Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg viele Jahre Pleinair – auf Mallorca, in Dänemark und in Norddeutschland. Erst mit ihrer Übersiedelung in die USA, nach Pennsylvania im Jahr 2000, wurde sie allerdings malerisch häuslich und zog in ein Atelier. Seit 2003 lebt die gebürtige Hamburgerin nun wieder in ihrer Heimatstadt und hat ihr Atelier in Hamburg-Ottensen.

MÖWEN. MÜLL. UND MEERJUNGFRAUEN.

Cartoons · Comics · Illustrationen

20. September 2020 bis 25. April 2021

Weltweit werden die Meere vollgemüllt. Von der Industrie. Durch unseren Konsum. Vor allem die immer weiter zunehmende Produktion von Kunststoffen führt zu einer enormen Bedrohung von Lebensräumen aller Arten. Namhafte internationale Künstler*innen der Disziplinen Cartoon, Comic und Illustration widmen sich mit künstlerisch-kreativen, fröhlich-nachdenklichen und unterhaltsam-kritischen Positionen dem Thema Verschmutzung und Schutz der Meere.

Zur Eröffnung am 20. September 2020 im Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum erscheint ein umfangreicher Katalog im Carlsen-Verlag sowie eine Sonderausgabe der Satire-Zeitung Alles, alles Gute.

DEN FRÜHEN FRIESEN AUF DER SPUR

Neueste Erkenntnisse zur Archäologie auf Föhr

23. Februar bis 6. September 2020

Bis vor kurzem wusste man wenig darüber, wo genau auf Föhr die Insulaner in vorgeschichtlicher Zeit gesiedelt haben. Die drängende Forschungsfrage konnte überraschend im Juni 2006 durch die Luftbild-Archäologie teilweise gelöst werden: Durch eine anhaltende Dürre in jenem Sommer waren aus der Luft plötzlich die Grundrisse ganzer Dörfer aus dem ersten Jahrtausend nach Christus zu erkennen – eine sensationelle Entdeckung, die nun gezielte Untersuchungen ermöglichte. Es folgten geomagnetische Messungen und Ausgrabungen, die in ein sechsjähriges, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes Projekt mündeten.

Die Archäologen vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung (NIhK) untersuchten das Alter, die Bebauung und die Wirtschaftsweise der neu entdeckten Siedlungen, die am Geestrand zwischen Oevenum und Wrixum sowie in der Nähe von Witsum, Goting und Nieblum liegen und die wahrscheinlich der Ursprung der heutigen Dörfer sind. Überraschenderweise hatten die Orte keinen agrarischen Charakter, sondern es zeigte sich, dass hier Handel und Gewerbe betrieben wurden und die Insel Föhr am schwunghaften überregionalen Nordseehandel der Wikingerzeit beteiligt war.

Zum ersten Mal wurden die neuen Forschungsergebnisse nun der Öffentlichkeit in einer Sonderausstellung im Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum präsentiert. Ein Begleitheft ist im Museumsshop erhältlich.

SOMMERFRISCHE UND NATURIDYLL

Ein fotografischer Spaziergang durch das Seebad Wyk auf Föhr um 1900

15. September 2019 bis 02. Februar 2020

Wyk auf Föhr feiert in diesem Jahr sein 200-jähriges Seebadjubiläum. Diesem Ereignis widmet sich das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum mit einer Ausstellung großformatig reproduzierter historischer Fotografien aus dem eigenen Bildarchiv. 

Die Ausstellung zeigt die Entwicklung vom beschaulichen Badeort zum illustren Seebad durch die Linse ortsansässiger FotografInnen wie Caroline Hammer, Waldemar Lind und Georg Weigelt. Intime private Aufnahmen und inszenierte Souvenirfotografien zeugen vom vergnüglichen Strandleben der reisenden Städter: Flanieren auf der Promenade, Lustkutterfahrten am Südstrand, Ausfahrten im Badekarren, Sandburgenwettbewerbe und Blumenkorsos für die Kinder. 

Bei Ausflügen in die Inseldörfer und auf die Hallig Oland fanden die Urlaubsgäste hingegen Ursprünglichkeit und malerisches Naturidyll. Porträtfotografien charakterisieren die Einheimischen im Gegensatz zur feinen Stadtgesellschaft als raue Seehundjäger, vollbärtige Halligbewohner und selbstbewusste Friesinnen in Tracht. Idealisierte Typenbilder und landschaftliche prägten die Vorstellungen des städtischen Publikums von lokaler „Identität“. Im Jubiläumsjahr 2019 werfen die Fotografien die Frage auf, welche Bildmotive noch heute symbolisch für Insel und Heimat stehen.

FÖHR IM BLICK

Norddeutsche Realisten malen zum Seebadjubiläum

23. Juni bis 01. September 2019

Wyk auf Föhr feierte 2019 sein 200-jähriges Seebadjubiläum. Diesem Ereignis widmet sich auch das Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum mit einer Ausstellung der Künstlergruppe Norddeutsche Realisten.

Auf Einladung des Museums reisten die Malerinnen und Maler im Sommer 2018 nach Föhr, um das Seebad Wyk und die Insel aus der heutigen Perspektive zu malen. Es war ein glücklicher Umstand, dass gleich elf Künstlerinnen und Künstler der Gruppe für das Malprojekt auf Föhr begeistert werden konnten: Margreet Boonstra, Tobias Duwe, Meike Lipp, Mathias Meinel, Lars Möller, André Krigar, Ulf Petermann, Frank Suplie, Corinna Weiner, Nikolaus Störtenbecker und Till Warwas.

Von Juni bis September wurden über 100 der auf Föhr entstandenen Kunstwerke in einer Verkaufsausstellung präsentiert.

Der begleitende Ausstellungskatalog ist im Museumsshop erhältlich.

KURS NORD

Neues von Ole West

14. Juli bis 30. September 2018

Ab dem 14. Juli 2018 zeigt das Friesen-Museum in Wyk eine Ausstellung mit neuen Arbeiten des bekannten Künstlers Ole West. Der Grafiker, Maler und Illustrator ist ein Künstler des Nordens. In Wedel an der Elbe zu Hause, gehören maritime Elemente wie Leuchttürme, Schiffe, Seezeichen – oft gemalt auf alten Seekarten – zu den immer wiederkehrenden, aber sich auch ständig wandelnden Motiven seiner Bilder. Das spiegelt sich auch in der diesjährigen Sommerausstellung im Friesen-Museum in Wyk wieder. Die Ausstellung „Kurs Nord“ ist eine Hommage an die Insel Föhr und ihre Walfänger- und Seefahrergeschichte. Dafür hat Ole West neue Bilder in verschiedenen Techniken produziert, die hier zum ersten Mal gezeigt werden. Wer die Schaffensvielfalt des Künstlers bewundern möchte, sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen.