Friesen Museum Wyk auf Föhr.png

AUFLÖSUNG

Liebe Teilnehmer*innen!

Hier finden Sie die Auflösung unseres kleinen Quiz vom „Lütten Inselfestival“ am 08. und 09. Juli. Unter allen richtigen Lösungen verlosen wir tolle Gewinne.

Sie konnten alles richtig beantworten? Mit etwas Glück erhalten Sie in den kommenden Tagen eine Benachrichtigung von uns.

1.  Wozu benutzte man einen Gnidelstein?

A.  Zum Mörsern von Kräutern und Gewürzen.

B.  Zum Pulverisieren von Arzneimitteln in der Seebadapotheke.   

C.  Zum Mahlen von Kaffeebohnen an Bord eines Schiffes.

D.  Zum Glätten von Leinenstoff.

Die richtige Antwort lautet: Der aus grünem Glas im Mundblasverfahren gefertigte Haushaltsgegenstand diente ursprünglich als Wäsche- und Stoffglätte für Leinenstoff, später auch als Stopfpilz.

2. Worum handelt es sich bei diesem Gerät?

A.  Um ein nautisches Messgerät zur Positionsbestimmung.

B.  Um eine scharfe Klinge zum Aderlass.

C.  Um ein Werkzeug eines Goldschmieds zur Herstellung des filigranen Silberschmucks der Tracht.

D.  Um ein Werkzeug zum Öffnen von Austern.

Die richtige Antwort lautet: Mit dem Aderlassschnepper wurde die Armvene eines Menschen mit Hilfe einer scharfen Klinge geöffnet. Die Klinge schnellt, nachdem sie durch einen Federmechanismus ausgelöst wurde, nach unten und ritzt so die Vene an, um Blut zu entnehmen. Der Aderlass gehört zu den ältesten bekannten Therapieformen und wurde bereits in der griechischen Antike praktiziert. Überschüssiges oder „schlechtes“ Blut, das man mit bestimmten Krankheitsgeschehen in Verbindung brachte, sollte aus dem Körper entfernt werden.

3. Wie nennt man das Kunsthandwerk der Walfänger, bei dem z. B. Pottwalzähne und andere Hornobjekte kunstvoll verziert wurden?

A.  Fishshaw.

B.  Whaleshaw.

C.  Seashaw.

D.  Scrimshaw.

Die richtige Antwort lautet: Diese Miniatur-Ritz- und Gravurtechnik in tierische Materialien, wie Elfenbein, Horn oder Knochen nennt sich Scrimshaw. Der Begriff Scrimshaw stammt aus der Ära der Walfänger, die sich im 18. Und 19. Jahrhundert mit der Verzierung von Walknochen und -zähnen auf Reisen und auch daheim ihre freie Zeit vertrieben. Sie „scrimmten“ am liebsten auf den Zähnen des Pottwals, die beim Walfang als Abfallprodukt anfielen. Für die Herstellung eines Scrimshaws wird die zu bearbeitende Fläche zunächst spiegelglatt poliert. In diese wird dann das Motiv mit einem feinen, nadelspitzen Werkzeug gescrimmt, also eingeritzt oder ganz fein gepunktet.

4. Welche Bedeutung hat das rote perlenbestickte Tuch an der Tracht einer Frau, das man auf Friesisch „hüüw“ nennt?

A.  Es handelt sich um eine Konfirmandin.

B.  Es handelt sich um eine verheiratete Frau.

C.  Es handelt sich um eine trauernde Witwe. 

D.  Es handelt sich um die Frau eines Walfang-Kommandeurs.

Die richtige Antwort lautet: Zur Föhrer Tracht gehöriges Kleidungsstück. Rotes dreieckiges Tuch mit schwarzen Perlen bestickt, das auf dem Hinterkopf der Trachtenträgerin liegt und das äußere Zeichen der Verheiratung ist.

5. Mit welchem Mittel wurde diese Föhrer Lampe entfacht?

A. Mit Rapsöl.

B. Mit Olivenöl.

C. Mit Petroleum.

D. Mit Schweinefett.

Die richtige Antwort lautet: Eine Lampe für die Innenbeleuchtung eines Föhrer Hauses wurde mit Rapsöl (Rübsaatöl) befüllt und 1 bis 5 Dochte aus Binsenmark hineingestellt, je nach Helligkeitswunsch. Ein besseres Brennmittel war der Waltran, der aus dem Fett der Wale gekocht wurde. Die Flamme aus Waltran brannte heller und ohne lästigen Rauch und Ruß zu entwickeln.

6. Wie heißt dieser Vogel?

A.  Bienenfresser.

B.  Eisvogel.

C.  Blauracke.

D.  Pirol.

Die richtige Antwort lautet: Präparat eines Eisvogels. Der Eisvogel ist hier ein Durchzügler und nur sehr vereinzelt ganzjährig auf Föhr. Dann lebt er in den Vogelkojen, an Teichen und Gräben, da er Gewässer mit Kleinfischbestand, Insekten und Larven benötigt. Bäume und Sträucher dienen dem Stoßtaucher als Sitzwarte von wo aus er seine Beute im Wasser jagt. Er brütet an Steilufern von Süßgewässern und auch in von Menschen aufgehängten künstlichen Nisthöhlen.

7. Worum handelt es sich bei diesem Objekt und woher stammt es?

A. Um einen Schemel aus Grönland – mitgebracht vom legendären Walfänger Mathias Petersen.

B. Um eine Kopfstütze aus Ostafrika – der Weg in die Museumssammlung ist unbekannt.

C. Um einen Kinderhocker aus Portugal –  mitgebracht von einem Föhrer aus der Handelsschifffahrt.

D. Um eine Armlehne aus Australien – mitgebracht von einer Föhrer Rückwanderin.

Die richtige Antwort lautet: Hölzerne Kopfstützen dienten und dienen in vielen afrikanischen Gesellschaften der erhöhten Lagerung des Kopfes beim Schlafen und Ausruhen und schützen die oft aufwendigen und kunstvollen Frisuren. Bisweilen ist ihr Gebrauch ausschließlich den Männern vorbehalten. In einem Stück aus Holz geschnitzt, unterscheiden sie sich je nach Herkunftskultur und dem Können der Schnitzer. Früh schon wurden sie für die Europäer mit zum Sinnbild des „Andersseins“ afrikanischer Kulturen. Die kunstvoll geschnitzten und leicht transportierbaren Kopfstützen wurden zum begehrten Kunstobjekt und gelangten in Privat- und Museumssammlungen.